A25-Weiterbau – Pläne gehen an der Realität vorbei

Nach über 40 Jahren des Stillstandes bei der Realisierung der Umgehungsstraße für Geesthacht wurde nunmehr endlich das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Alle Unterlagen haben in der Zeit vom 27.08. bis 26.09.18 im Amt Hohe Elbgeest zur öffentlichen Einsichtnahme ausgelegen. Die zukünftige Umgehung wird bis zur B404 (Hohenhorn) als Autobahn A25 weitergeführt, bevor sie in eine zweispurige Straße übergeht.

Hierbei entsteht eine neue Anschlussstelle (Geesthacht-West), die auf dem Gebiet der Gemeinde Escheburg errichtet werden wird. Und genau hier beginnen auch die Probleme.

                       LBV-SH plant Chaos der Zukunft

Zuständig für die Erstellung der Planung ist der sogenannte „Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH). Wenn das Vorhaben in der jetzt vorgeschlagenen Form realisiert werden sollte, sind massive Rückstaus rund um den neuen Knotenpunkt vorprogrammiert. Jegliche Auf- und Abfahrten von der A25 sowie der Abzweig von der B404 nach Escheburg sollen über Ampeln geführt werden, die dem zu erwartenden Verkehr nicht im Ansatz gewachsen sein werden. Es ist keinerlei Fortschritt in der Planung gegenüber der aktuellen Situation erkennbar. Jeder, der zu
Berufsverkehrszeiten die A25 nutzt, kennt die langen Autoschlangen in und aus Richtung Lüneburg und Hamburg und die damit verbundenen Wartezeiten. Alle Anwohnerinnen und Anwohner leiden unter den Umweltbelastungen des stehenden Verkehrs.

Die SPD Escheburg/Voßmoor fordert eine bedarfsgerechte Planung der Anschlussstelle Geesthacht-West und damit einen kreuzungsfreien Ausbau in Form eines richtigen Autobahndreiecks. Dies wird auch der zukünftigen Erweiterung der B404 Richtung Lüneburg als Autobahn A21 gerecht, die bereits als weiterer Bedarf im aktuellen Bundesverkehrswegeplan festgehalten wurde. 

                                 Turmbau zu Escheburg

Um die A25 wie vorgesehen weiterführen zu können, ist der Anstieg auf den ca. 50m hohen Geesthang zu bewältigen. Hierfür hat sich der LBV-SH eine Lösung einfallen lassen, die ein riesiges Rampenbauwerk nach sich ziehen würde. Geplant ist die Aufschüttung der jetzigen A25 auf 11m Höhe und die Weiterführung über eine Strecke von über 500m als aufgeständerte Brücke. Ein weithin sichtbares Monument, das die Landschaft und das dörfliche Ortsbild verschandelt, sowie die intakte Waldlandschaft am Geestrücken zerstört.  

Wir fordern stattdessen ein Tunnelbauwerk, das sich schonender in die Landschaft einfügt und die Steigung auf den Geestrücken ebenso überwinden kann. Die aktuelle Planung des LBV-SH für den Bereich Escheburg scheint mit der heißen Nadel gestrickt worden zu sein und geht wenig auf die tatsächlichen Anforderungen ein. Sie muss dringend an die Realität angepasst werden.

In der Sitzung vom 26.09. hat der Gemeinderat zu den aktuellen Planungen als sogenannte „Trägerin öffentlicher Belange“ offiziell Stellung genommen. Die Stellungnahme können Sie im Protokoll auf der Website des Amtes Hohe Elbgeest im Ratsinformationssystem nachlesen.

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